Die girls hatten vor zwei Wochen Ferien (Presidents week) und da sind wir mal spontan ins Café Mac im Infinite Loop, dem heiligen Platz unter all den hunderten, von Apple besetzen Gebäuden im nicht so sehenswerten Cupertino gefahren, und haben uns dort mit hubby/daddy zum Mittagessen getroffen. Mensch, das ist ja very unspektakulär. Ist eine etwas modernere Kantine, die zugegebenermaßen sehr leckeres Essen für einen mäßig vergünstigten Preis anbietet. Es gibt eine Sushi-Bar, eine Burrito-Bar, eine Eiscremebar, einen Pizzaofen, in dem für die Mitarbeiter und all die anderen Besucher-Kinder Pizza frisch zubereitet wird. Die Salatbar fand ich ziemlich gut, denn nachdem man sich alle Zutaten ausgesucht hat, wird die Combo aus deiner Plastikschüssel in eine Metallschüssel umgefüllt, mit dem Dressing und auf Wunsch mit einer halben Avocado ordentlich durchgemischt. Großes Tennis, denn ich kann es nicht leiden, wenn man einen Salat von einer Bar oder im Supermarkt kauft und die leckeren Zutaten alle nur oben auf einen Haufen Grün gestreut werden, man den Salat aber nicht anständig mischen und klein schneiden kann, weil die Plastikschüssel viel zu klein ist.
Da saßen wir dann zu viert in der kalifornischen Februar-Sonne und haben es uns schmecken lassen. Im Gebäude gegenüber konnten wir die Rolladen bewundern, hinter denen Jony Ive arbeitet. Und um uns herum die seltsame Gattung der iSlaves. Es gab doch erstaunlicherweise einige, die sich einfach miteinander unterhalten haben, aber viele gucken wohl auch in der lunch break nur auf ihr iPhone/iPad/Macbook – strange! Das Durchschnittsalter liegt definitv unter 30. Die jungen, motivierten Mitarbeiter arbeiten gerne 24/7 für das Unternehmen, das mittlerweile mehr wert ist als die Schweiz . Die Frage ist, wie lange man das so aushalten kann. Eine Kollegin hat neulich aufgehört und sich mit diesem Satz verabschiedet: “We all live two lives until we realize that we only have one.” Das hat mir gefallen.
Wir haben unser seltenes Familien-Mittagessen auf jeden Fall sehr genossen. Die vier Kölner in Mitten der bunten Silicon Valley Mischung: die durchschnittlichen, amerikanischen techies, viele Inder mit ihrem charmanten Akzent, asiatischen Frauen und im Großen und Ganzen nur sehr wenigen geschmackvoll gekleideten Menschen. Mein Mann weiß es zwar seit Jahren zu schätzen, dass die Arbeitskleidung im Valley sehr casual ist und selbst CEOs auch mal in Shorts und Flip-Flops zum Meeting erscheinen, aber ich muss doch schon sagen: Der Apple Nerd mit Fußpilz in Adiletten war mir persönlich dann doch zu viel.